THE UNSEEN Serien
2021
The Unseen Serien sind eine Übertragung von Equation of Loss 2*, einer installativen Arbeit, in das Medium der Fotografie. Während dem Lockdown ging ich ins geschlossene Museum, um die Installation bestehend aus Warenlaufbändern und Gitterwänden mit einer Art Hyperauge aufzunehmen, wobei ich neben anderen Kameras auch das iPhone in unmittelbarer Nähe verwendete. Die Serie The Unseen verwendet dieses Material. Es handelt sich um einfache Fotomontagen aus 2–3 Aufnahmen, ohne grosse Eingriffe. Ich war auf der Suche nach einer mir unbekannten Räumlichkeit, die sich durch die Objekte erschliesst.
Durch die grosse Nähe hat sich ihre Identität als Warenlaufbänder und Gitterwände aufgelöst. Der fotografierte Gegenstand verschwindet, weil er zu nah ist. Stattdessen erscheint eine verborgene räumliche Umgebung, die aus dem verschwundenen Objekt besteht. Es ist der Versuch, vom Gegebenen auszugehen, um zum “Aufgegebenen” zu gelangen, zu etwas Neuem, zu etwas Befreitem, das nicht zu greifen ist, das ohne Massstab ist. Die Dinglichkeit der Förderbänder, die sonst unablässig im Dienst des Transports unserer Einkaufsgüter stehen, löst sich in neue durchlässige Konfigurationen auf. Ebenso scheinen die trennenden Gitterwände nun passierbar zu sein. – Die Falle des Konsums und der Beschränkung, die Abhängigkeit von steigenden und fallenden Beständen, von Statistiken, findet ein Ende, wenn die Dinge gerade im Werden begriffen sind.
Jeden Moment musste die letzte Grenze dieser Reise nach innen sich zeigen, der verflachte Schatten eines einzigen Moleküls füllte das ganze Bild aus, und jetzt zerwehte er! Doch nichts geschah. Ich hätte flimmernde Nebelchen von Atomen sehen müssen, etwas wie gallertiges Zittergras, aber da waren keine. Der Schirm flammte in makellosem Silber. Ich schob den Hebel ganz nach vorn. – Stanislav Lem, Solaris
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