TOWN TOWN Serien
1996 / 2000
Es gibt Wohnanhänger, die mehr Raum einnehmen können als sie eigentlich besetzen. Statt Raum zu umbauen, erweitern sie ihn durch reine Verschiebung, indem sie Wände aus Wänden ausfahren und so den Innenraum ausstülpen und in den Raum einschieben, der eigentlich immer noch ihr Aussenraum ist. Innen und Aussen stellen sich damit nicht nur in immer neuen Formen her, sondern gerade auch in immer neuen Verhältnissen. Wenn sich diese Besetzungen zu Ansammlungen im urbanen Raum verdichten, treffen sehr unterschiedliche Arten von Gebilden aufeinander: das Nomadische der Konstruktionen im Gegensatz zum Festgefügten des gebauten Umfeldes. Es geht in den TOWN TOWN Serien darum, wie in diesen Raumkonstruktionen sehr unterschiedliche Organisationsformen aufeinander treffen. Durch die Frage nach Permanenz und temporär Provisorischem klären sich diese nur scheinbar. Vielmehr treten sie hier als spezifische Formen des Einschubs auf, die sich ausdehnen und Raum übernehmen, oder auch wieder frei geben können. Es stellt sich damit ein besonderes Verhältnis zwischen Raum und dessen Besetzung her. Der Kontrast von permanentem und weniger Standhaftem entleert sich und macht ein Verhältnis neu bestimmbar. Das Bild ebnet dabei die verschiedenen Zeitlichkeiten der betreffenden Architekturen ein...
Edgar Schmitz, London, in Text zur Ausstellung Galerie Friedrich, Bern 2000
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