Das Projekt "Closed Season" nutzte die Stealth-Technologie, um einem Jagdhoch eine Tarnkappe zu verpassen, so dass es für die Radarerfassung aus dem Weltraum unsichtbar wurde. Erlkönig versucht, diese Hülle durch Ablenkung erneut zu tarnen. Wie bei Prototyp-Abdeckungen in der Autoindustrie üblich - so Erlkönig - werden ausrangierte Pappkartons verwendet, die am Ende der Konsumkette stehen. Diese werden als verlorene Form in Aluminium gegossen. Sie sind nun tragend und bringen die fragmentierten Teile des Jagdhochs aus dem Gleichgewicht. Durch Form und Glanz lenken sie von der ursprünglichen Funktion im Kontext der Jagd ab. Zugleich erinnern sie an prekäre Architekturen, wie sie als Behausungen von Obdachlosen improvisiert werden könnten. Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, die in der Kunst und bei der Jagd eine gleichermaßen wichtige Rolle spielen, werden in ein neues Verhältnis gesetzt.

Fragen zur plastischen Form werden erweitert, indem Dinge aus weit entfernten Kontexten und Zeiträumen zueinander in Beziehung gesetzt werden. Inhaltlich und skulptural lassen sich weder Ursprung noch Destination festlegen, es entsteht ein neuer schwebender Raum.