Meine Arbeiten entstehen oft im Zusammenhang mit Arbeitsabläufen und Produktionsprozessen oder mit bestehenden architektonischen Situationen. Ich sehe sie als erweiterbare plastische Formen, als momentane Ablagerungen im Fluss der Zeit, die das Potenzial zur Veränderung in sich tragen. Manchmal greife ich nur temporär in den Ablauf der Ereignisse ein. Dabei versuche ich, die vorhandenen Zeitschichten physisch und materiell zu erfassen und sie auf ihre gesellschaftliche Bedeutung hin zu befragen. Meine Absicht ist es, sie neu zu ordnen oder zu verwirren, um Konfigurationen von Raum und Zeit zu erweitern. Es entstehen widersprüchliche Zusammenhänge, in die man eintreten und sich einer ungewohnten Erfahrung nähern kann. Ich denke, dass es in einer zukünftigen Lebenswelt, in die wir noch hineinwachsen müssen, einen Bedarf an neuen Bewusstseins- und Handlungsinstrumenten gibt.
Ich bevorzuge Objekte, Materialien und Prozesse, zu denen der Mensch eine langjährige Beziehung hat und die bewusst oder unbewusst einen Platz in seinem Gedächtnis haben. Dinge können aus ihrem ursprünglichen Kontext und ihrer Funktion herausfallen, sich locker neu formieren und dadurch neue Möglichkeiten bilden. Ich vertraue den von Menschenhand geschaffenen Objekten und setze sie als solche oder ihre Teile wertfrei in eine neue Ökonomie ein, die das ihnen innewohnende Potenzial offenbart. Ich interessiere mich nicht so sehr für die Objekte, sondern für den "werkzeughaften" Umgang mit ihnen. - In diesen Momenten entdecke ich einen Antrieb für meine Arbeit und ein Potenzial, Prozesse in unserer heutigen Gesellschaft zu hinterfragen.